Geschichte

Postgeschichte  der Nordfriesischen Inseln
      Halligen Oland und Langeneß (Teil 1 )                          

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Geschichte

Auszug aus:

Auszug aus dem Forschungsbericht 239, Oktober 2003, S. 33-43; 
Der Arbeitsgemeinschaft für Postgeschichte und Philatelie für Schleswig, Holstein und Lauenburg, Hamburg und Lübeck;                    

Nach einer Postkarte von H.C.Caspersen Nachf., Husum

                                         
Geschichte der Postzustellung auf den Halligen
Dr. Geerd Jürgens, Schifferstadt

Vorgeschichte
In früheren Jahrhunderten, so z.B. zwischen dem 12. Jahrhundert bis zur 1. großen Manndränke, “De grote Mandränke” auch Marcellusflut genannt am 16.1.1362 waren die meisten heutigen Halligen noch zumindest mit dem Pferd zu erreichen. So wird berichtet, daß der Baumeister der bekannten Friesendome von Pellworm, Nieblum und Keitum, die auf einer ungefähren Nord-Süd-Achse liegen, noch mit dem Pferd von einer Baustelle zur nächsten geritten sein soll. Die erste und die zweite gewaltige Sturmflut, die 2. große Manndränke am 11. Oktober 1634 mit Menschenverlusten von 8000 – 10.000 Personen, führten zu gewaltigen Veränderungen der gesamten nordfriesischen Küste. So erhielt Husum erst nach 1362 eine schiffbare Verbindung zum Meer. Die tiefer gelegenen Gebiete zwischen dem heutigen Nordstrand, Pellworm und den Halligen mußten aufgegeben werden und wurden dem Meer überlassen. Die heutigen Inseln und Halligen entstanden.

Vor 1800 war der Postverkehr noch äußerst gering:

-Der Kampf um das Überleben hatte die Bevölkerung voll beansprucht.

-Außerdem konnten die einfachen Leute kaum lesen und schreiben.

-Nur Pastoren, Lehrer und Begüterte waren dazu fähig.

-Selten bestand die Notwendigkeit oder der Bedarf, Briefe zu schreiben und zu versenden.

Anfallende Briefe oder andere Post wurden Auswandernden mitgegeben oder von Heimkehrern vom Festland mitgebracht.

Brief von Hallig Langeneß nach Boldixum bei Wyck auf Föhr
Ein sehr früher Brief von “Langeneß dem 26. Feb. 1782” nach Boldixum bei Wyck auf
 Föhr versandt. “A Monsieur, Monsieur Tychsen, Ministre de la Parole de Dieu à
Boldixum” bezüglich Amtsgeschäften mit Broder Hinrichsen.

Erster  unregelmäßiger Postverkehr zu den Halligen
Der Literatur ist zu entnehmen, daß vor allem im 18. und beginnenden 19. Jahrhundert die Post von gelegentlichen Händlern, die von Bredstedt oder Husum kamen, mitgebracht wurde, wenn sie auf die Halligen mit Senf und Bilderbogen kamen und handelten. Diese Händler gingen zu Fuß, denn es gab nach Ockholm weder eine feste Straße noch irgendeine Fahrgelegenheit. Von dort gingen sie weiter zu Fuß durchs Watt oder benutzten ein Boot. Diese Händler kamen ein- bis zweimal im Monat von Lütt-Jenswarft nach Oland und Langeneß. Die Bewohner von Habel und Gröde mußten ihre Post mit dem Boot vom Ockholmer Süderdeich selbst holen bzw. fortbringen. Wenn zufällig einer mit dem Boot zu diesen Halligen fuhr, wurde die Post mitgenommen. Im Kuhstall vom früheren Hause von Herbert Gonnsen am Süderdeich der Lütt-Jenswarft sammelte man die Post für die Halligen unter einem Balken. Heute ist dieses Haus für Touristen völlig umgebaut, und rund 700 m weiter ist eine weitere Warft noch in dem alten Stil erhalten. Die Zustellung der Post nahm man damals nicht sonderlich genau.

Halligbrief von Hallig Oland über Bredstedt nach Husum
Sehr früher Hallig-Brief von Hallig Oland den 12.7.1849 nach Husum versandt. Der Brief wurde in Bredstedt zur Post gegeben, von wo die Entfernung nach Husum 2 Meilen beträgt.
Taxierung “1”Schilling Courant (blau) für Entfernungsklasse 1 ( bis 5 Meilen) nach Posttax-Gesetz vom 1.1.1849.  “D.S.” = Dienstsache, jedoch nicht anerkannt.
Oland war damals ein Ort mit etwa 50 Einwohnern und postalisch Bredstedt unterstellt. Der Pastor (?) schrieb an seinen Husumer Amtskollegen Pastor Harries über seine zu haltende Predigt.... Aufgabevermerk (HB 3) “BREDSTEDT 16.7.49” (Wiegand)
Damit gehört dieser Brief zur Gruppe der Halligbriefe bzw. Wattenpost.

Regelmäßiger Postverkehr zu den Halligen

a) Postzustellung zu den Halligen Langeneß, Oland, Gröde und Habel

Im Jahre 1864, vor nun mehr 140 Jahren übernahm Peter H. Feddersen vom Ockholmer Süderdeich als Privatmann die Zustellung der Post nach den Halligen mit seinem Segelboot.

Ein Postbeamter aus Bredstedt brachte die Halligpost täglich bei jedem Wetter zu Fuß zum Süderdeich, später erhielt er ein Fahrrad. Erst um die Jahrhundertwende (1910) und nachdem festere Straßen gebaut wurden, kam die Postkutsche zum Transport von Menschen und Paketen zum Einsatz. Briefpost wurde weiter mit dem Fahrrad transportiert.

Hallig-Rundbrief von Husum über Bredstedt nach Hallig Langeneß
Typischer Hallig-Rundbrief von Husum über Bredstedt, zuerst adressiert an Pastor Hansen auf der Hallig LangeneßLangeneß dem 03.06.1864”, der den erhaltenen Brief neu versiegelt und an Pastor Schinkel auf der Hallig Gröde weiteradressiert, der wiederum ebenfalls den Brief neu versiegelt (dieses Siegel ist rückseitig noch gut lesbar erhalten) und an Pastor Christiansen auf der Hallig Hooge weiterleitet. Vorder- und rückseitig unleserliche Kr.1-Stempel von Husum Bahnhof und vermutlich Bredstedt.

Nachdem Peter H. Feddersen vom Ockholmer Süderdeich von 1864 bis 1872 als Privatmann die Halligpost zugestellt hatte, entschloß sich die Post ab 1872, einen Postschiffer fest anzustellen.

Erster amtlicher Postschiffer wurde der auf Habel/Gröde geborene Halligmann Johannes Paulsen, der mit seinem Segelboot abhängig von Flut und Ebbe die Post zustellte.

Beim Einzug des Postdirektors A. Picker in das neue Husumer Postamt wurde folgende Festschrift verfaßt: “Das unablässige Bestreben der Reichspostverwaltung, alle Staatsbürger der Wohlthaten verbesserter Verkehrseinrichtungen theilhaftig werden zulassen, hat dahin geführt, auch alle der Küste bei Husum vorgelagerten bewohnten Halligen nach und nach mit regelmäßigen Postverbindungen zu versehen, soweit solche nach den namentlich zur Winterzeit oft höchst schwierigen

Verhältnissen aufrecht erhalten werden können.” Damit hatte die Post ihre Verpflichtung zum Ausdruck gebracht, auch den Halligbewohnern eine ausreichende Verbindung zum Festland zu gewährleisten. Nach mehreren vorangegangenen Verbesserungen bestanden 1890 folgende Postverbindungen: nach Langeneß, Oland, Gröde, und Habel im Sommer werktags und im Winter dreimal wöchentlich. Bevor auf den Halligen Telegraphen-Anschluß existierte, wurden zwischenzeitlich Telegramme von Ed. Hansen, Ockholm über den Damm oder im Winter zu Fuß übers Eis zugestellt. Beim Marsch durch das Wattenmeer gehören Gummistiefel, Nebelhorn und Kompaß zum Gepäck. Ein echter Wattenläufer läuft allerdings den größten Teil des Jahres barfuß durchs Watt.

Übernahme und Übergabe der Halligpost um 1900 auf einem Postkartenmotiv.
Photo, Knittel, Husum

Ab 1897 übernahm die in Ockholm wohnhafte Familie Matthiesen den Postschiffer-Auftrag. Dirk Matthiesen transportierte von 1897 bis 1923 mit seinem Boot die Post von Bongsiel zu den Halligen. Der Sohn Ernst Matthiesen fuhr bereits ab 1902 ab und zu mit und übernahm das Boot 1923 allein. Er wurde 1946 pensioniert. Seit 1946 übernahm der Enkel Erich Matthiesen mit seinem Postboot“Seenymphe” die Postversorgung. Seit Inbetriebnahme der Seenymphe im Jahre 1910 hat dieses Postboot über 50 Jahre die Verbindung mit den Halligen aufrecht erhalten, bis es 1964

Schreiben der Oberpostdirektion in Kiel an das Postamt Langenhorn
mit der Information der Einrichtung einer Postagentur auf Hallig Langeneß ab dem 1. November 1926 beim Landmann Volquard Johannsen.

als Opfer eines starken Südweststurms an der Kaimauer in Schlüttsiel zerschellte und durch ein moderneres Boot die “Seenymphe II” ersetzt wurde.

Mit den Eindeichungsmaßnahmen vom Hauke-Haien-Koog wurde der bisherige Bongsieler Hafen durch den Schlüttsieler Hafen als Aussenhafen ersetzt. Durch beide fließt weiterhin die Zusammenführung der Soholmer und Lecker Au in die Nordsee. Der Ausgangspunkt für die Postsendungen zu den vier genannten Halligen ist damit heute der Hafen Schlüttsiel. Die für die Halligen vorgesehene Post wurde mit der Landkraftpost nach PST I Ockholm gebracht und weiter nach Schlüttsiel  befördert.

Erich Mathiesen als “Postkapitän” und Posthauptschaffner und sein ebenfalls ortsansässiger Begleiter Postoberschaffner Andreas Bahnsen versorgten mit ihrem Postboot “Seenymphe II” die Halligen Langeneß, Oland, Gröde und Habel mit Post. Bahnsen besorgte die Zustellung auf den Halligen Gröde und Oland. Die Hallig Habel wird im Sommer nur 2 mal wöchentlich angelaufen.

Im Anschluß an die langjährige Betreuung der Versorgung mit Post für die Halligen Langeneß, Oland, Gröde und Habel durch die Familie Mathiesen übernahm Paul Knudt Paulsen von Oland den Postschifferdienst bis Ende März 1977.

Photo-Hansen, Niebüll

Segel-Lore zur Postlieferung startet zu den Halligen Oland und Langeneß
bei Dagebüll mit der Postschifferin Kapitän “Tante Magda” bzw. Magda Mathiessen von Hallig Oland in früheren Jahren.

Mit der Segellore nach Oland und Langeneß

Bereits 1869 wurde über das hochgelegene Watt vom Festland über Oland nach Langeneß eine Buhne, ein künstlicher Damm mit einer gewisser Schutzwirkung, gebaut. Erst 1924 folgte der Bau eines flutfreien Steindamms in etwas anderer Linienführung aber in heutiger Form mit Gleis vom Festland aus nach Hallig Oland und später auch nach Hallig Langeneß. Auf diesem Damm fuhr zunächst 1927 eine Segellore zwischen Dagebüll und Hallig Oland und zwei Jahre später auch nach Hallig Langeneß. Damit wurde als ein besonderes Verkehrsmittel unter anderem auch zur Postbeförderung eine Segellore auf einer Strecke von ca. 10 km Länge eingesetzt.

Für den Laien hört sich die Postbeförderung mit einer Segellore so schön romantisch an, dabei war und ist das harte Arbeit bei jedem Wind und Wetter. Vor der Motorisierung konnte man wohl einen Weg, meistens von Westen, sich mit dem Wind und dem Segel treiben lassen. Da es sich bei der Lore aber um ein Schienenfahrzeug handelte, konnte man nicht gegen den Wind kreuzen, wie es mit dem normalen Segelboot üblich ist. Früher mußte man auf dem Rückweg meist die Segel streichen und die Lore gegen den Wind zurückschieben.

Seit etwa 1960 ist die Segellore durch motorbetriebene Lorenfahrzeuge verschiedener Art ersetzt worden. Heute existieren etwa 30 verschiedene geschlossene und meist offene Lorenfahrzeuge, die auf dem eingleisigen Schienenstrang mit einer Ausweichstelle zwischen Dagebüll und Oland, insgesamt verkehren und  die entweder auf den Lorenbahnhöfen in Dagebüll, auf Hallig Oland und Hallig Langeneß geparkt sind oder die von Einheimischen mit einem Pickupfahrzeug mit auf Ihre Warft genommen werden.

Der Damm, die Schienen und die Grundstücke der Lorenbahnhöfe in Dagebüll und auf Langeneß gehören dem früheren Marschenbauamt in Husum, bzw. heute dem Amt für ländliche Räume und damit letztendlich dem Land Schleswig-Holstein.

Zuständig für Instandhaltung und Wartung von Damm und verlegten Feldbahngleisen ist die gleiche Stelle, da neben der allgemeinen Versorgung und Postversorgung, vorangig durch den Bau und Erhaltung des Dammes ein entscheidender Beitrag zum Küstenschutz durchgeführt wird. Die Lorenbesitzer müssen für die Nutzung des Verkehrsweges “Schienendamm”, ähnlich bei Kraftfahrzeugen, eine Haftpflicht- und Fahrzeugversicherung vorweisen können. Die Fahrzeuge unterliegen natürlich auch einer TÜV-Abnahme.

Private Werbestempel von Fiede Nissen,
die er als nicht amtliche Nebenstempel auf seinen Briefen verwendet

Heute wird die Postbeförderung seit dem 1. April 1977 von dem Landwirt Hans Friedrich Nissen, Neuwarft, allgemein als Fiede Nissen, der “Postschiffer” bekannt, durchgeführt. Dabei wird die Motorlore nur noch maximal zu 10 % eingesetzt, vor allem dann, wenn ungünstige Flutverhältnisse bzw. Gezeiten vorliegen oder im Winter Treibeis vorhanden ist oder die Nordsee zwischen den Halligen ganz zugefroren ist, oder wenn zusätzlich besondere Dinge transportiert werden müssen. Da Fiede Nissen für die werktägliche Postversorgung zwischen dem Festland und den Halligen Langeneß, Oland, Gröde und Habel zuständig ist, muß er neben dem Lorenbetrieb zusätzlich noch die Halligen Gröde und Habel,  letztere 2 mal die Woche, mit seinem mit modernster Technik ausgestatteten Motorsegler M.S. Störtebecker II (geschlossen) oder seinem Motorboot “Langeneß” (offen) anfahren. Mit dem Boot wird die Post von Schlüttsiel abgeholt und dann einfacher und schneller direkt zu den einzelnen Halligen verteilt. Fiede Nissen wie auch sein Zulieferer ab Bredstedt zum Hafen Schlüttsiel bzw. zum Dagebüller Lorenbahnhof haben mit der Post AG einen Beförderungs-Vertrag abgeschlossen, d.h. sind nicht direkt bei der Post angestellt. Fiede Nissen ist also eigener Unternehmer und hat inzwischen beim Posttransport bereits 3 eigene Postschiffe, zwei “Möwen” und eine “Störtebecker” verschlissen. Je nachdem, ob die Seeroute oder die Dammroute für Fiede Nissen offen ist, muß die anfallende Post von Bredstedt aus nach Schlüttsiel oder nach Dagebüll gebracht werden. Zeitweise wurde die Post auch von Ockholm oder Langenhorn nach Schlüttsiel bzw. früher nach Bongsiel per PKW gebracht. Auf Hallig Langeneß übernimmt der Briefzusteller die Post, direkt vor Neuwarft, der Liegestelle für das Boot von Fiede Nissen.

In extremen Fällen, wie im strengen Winter von 1963 oder auch 1979 wurden die Halligen 2 mal von Bredstedt aus durch einen Hubschrauber mit Post und Lebensmitteln versorgt. Hierzu und zur Postbeförderung mit der Segel- bzw. Motorlore sind keine besonderen philatelistischen Belege bekannt.

Auf der Hallig Langeneß ist von der Post ein Landzustellbezirk für insgesamt 19 Warften eingerichtet. Die Zustellung wurde früher von Christian Schladenhaufen (geb. 30.1.1915) als Postfacharbeiter bzw. Zusteller in Abhängigkeit von der Anlieferung bzw. den Gezeiten durchgeführt. Seit über 26 Jahren wird die Zustellung bereits von seinem heute 55 jährigen Sohn Nanning Schladenhaufen, Honkenswarft versehen. Er hat Landbriefträger-Status und nimmt somit auch Briefe, Einschreiben und Pakete in Empfang, die in seinem kleinen Büro zum Versand über Fiede Nissen fertig gemacht werden. Auf Hallig Oland besorgt heute eine Postangestellte und auf Gröde eine Zustellerin mit Zeitvertrag die örtliche Postzustellung.

Halligbewohner wissen auch heute noch eine gute Postversorgung zu schätzen, so sind sie regelmäßige Abnehmer von Versandthäusern.  Da kommt es schon mal vor, daß mit Duldung dieser ein Halligbewohner fünf Anzüge bestellt und mit der Post geliefert bekommt, davon nur einen behält und die anderen 4 Anzüge per Post zurücksendet.

Heutige Postwege zu den Halligen Langeneß, Oland, Gröde und Habel

Postort Hallig Langeneß

Das Bredstedter Postamt richtete 1888 auf Langeneß eine Posthilfstelle(PHST) auf der Peterhaitzwarft bei Knudt Bonken mit der postdienstlichen Bezeichnung “Posthilfstelle PHST Langeneß über Bredstedt”ein. Der folgte 1891 eine auf Hallig Oland und 1892 eine auf Hallig Gröde.

Später bis 1912 übernahm Peter Levesen, Bandixwarft die Posthilfsstelle auf Langeneß. Es folgten:

ab 1912 bis 1916 die PHST bei Volquard. Johannsen,

ab 1916 bis Anfang 1920 die PHST bei Kühn.

Ab 1920 Postagentur bis 1933, u.a. Volquard Johannsen.

Ab 1933 wurde die bisherige Postagentur in eine Poststelle II (PST II) umbenannt.

Für die Halligen Langeneß, Oland, Gröde und Habel war von Anfang an bis zum 30.6.1961 das Leitpostamt in Bredstedt zuständig. Zwischenzeitlich haben vor allem das Postamt Ockholm aber auch Langenhorn die direkte Verteilung über Bongsiel übernommen. Bredstedt verlor am  1.7.1961 die Selbständigkeit an das LPA in Husum. Unabhängig von der Bred-stedter Post-Agentur, befindet sich dort seit der Postumstellung nur noch eine reine Verteilerstelle der LPA Husum unterstellt und u.a. für die Postversorgung der obengenannten Halligen zuständig.

Bis zur Umstellung von Bundespost in Post AG blieben auf den Halligen die Posthilfstellen erhalten. Auf Hallig Langneß wurde die Posthilfsstelle für 1 – 2 Jahre kurz in eine Postagentur umgewandelt. Heute ist auf Langeneß nur noch ein Zustellstützpunkt ohne Öffnungszeiten vorhanden. Die Einwohner können Ihre Briefe, Pakete und Einschreiben einschließlich Geldverkehr direkt  und ausschließlich über den Landbriefträger abwickeln. Auf Oland sind noch 2 mal die Woche einzelne Schalterstunden eingerichtet.

Die Postleitzahlen sind 25863 Langeneß,  für die Halligen Oland, Gröde und Habel ist sie gemeinsam mit 25869 angegeben, was sich für die Verteilung durch Fiede Nissen ungünstig erweist.

Fiede Nissen im Jahre 2003 beim Postaustausch auf dem Lorenbahnhof  in Dagebüll
mit seinem motorbetriebenen Lorenfahrzeug und mit der Postanlieferin aus Bredstedt

Literatur:
Anonym: 100 Jahre Halligpostzustellung, Husumer Nachrichten, Nr. 232,vom 5.10.1964

Benn, Hayo, Vor 350 Jahren: die Sturmflut von 1634: Die zweite “Manndränke”: Mehr als 8000 Menschen verloren ihr Leben, Bauernblatt/Landpost f. Schleswig-Holstein, 38. Jg. 194, 1984, S. 20 (5094) – 22 (5096).

Hübner, Kiel: Die Postversorgung der Nordfriesischen Inseln und Halligen. Die Deutsche Post, 1940, Jg. 64. Nr. 39, Seite 605-610.

Informationen von Fiede Nissen, Neuwarf, 25863 Langeneß

Töwe, Jens:Die Postversorgung der Halligen. Archiv für Pb, 2, 1991
 

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